Kroatien 2023
Eine Fahrt ins Ungewisse
Vier Monate gefüllt mit viel Arbeit an unserem Bulli, liegen hinter uns. Aber auch privat und beruflich ist es momentan bei uns beiden sehr stressig. Umso dringlicher, wollten wir deshalb so schnell wie möglich in Richtung Süden.
Die Motorräder voll bepackt ging es also los Richtung Passau, weil wir am Samstag noch Freunde besuchen wollten. Aber es kam anders als geplant. Auf der Autobahn gab es während der Fahrt plötzlich ein lautes Geräusch, als eines der Bikes nicht mehr wollte. Nach kurzer Bestandsaufnahme auf dem Parkplatz von Decathlon in Passau, dann die ernüchternde Wahrheit: Ein Getriebeschaden.
Ziemlich enttäuscht haben wir also eigentlich nicht mehr damit gerechnet, noch rechtzeitig (oder überhaupt) an unserem geplanten Ziel anzukommen. Aber wo ein Wille ist, ist auch ein Weg und mit einer Ladung Mut und Zuversicht (die wir erst einmal finden mussten), ging es Montag für uns nach Hause und dann direkt weiter in unsere Halle. Wir waren schon weit am Bulli gekommen, aber eben noch nicht ganz fertig. (Und das war in diesem Moment wirklich deprimierend.) So entstand die Idee, ihn fahrtauglich zu machen und anstatt mit den Bikes mit ihm in den Urlaub zu fahren. Alles andere anstehende, wollten wir noch nach dem Urlaub erledigen. (Spur einstellen, Getriebe nochmals überprüfen etc.) Ohne größere Probefahrt ist das schon ein großes Risiko, aber was sollte schon passieren. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Mittwoch war es dann so weit, Morgens haben wir noch neue Spurstangenköpfe verbaut und sind los Richtung Süden.
Manchmal muss man einfach losfahren.
Angekommen in Salzburg hatten wir einen kurzen Moment, der uns eigentlich glauben lassen wollte, dass die Fahrt für uns hier zu Ende ist. (Und es war wirklich ein bescheidener Moment, gepaart mit einem sehr lauten "Rassel-Geräusch" von Richtung der Lima...) Aber mit einigem Werkzeug konnte Ben das Problem ganz "einfach" lösen und wir sind am selben Tag noch gut in Villach angekommen.
Von dort aus ging es am nächsten Tag weiter in Richtung Porec, ohne weitere Zwischenfälle.
Vier Tage durften wir jede einzelne Sekunde am Meer genießen. Wir durften zwei unglaubliche Sonnenuntergänge erleben und das Wetter war auf unserer Seite, obwohl es in Deutschland und umliegend soviel geregnet hat. Auf diesem Campingplatz waren wir letztes Jahr schon einmal und er hat uns einfach in seinen Bann gezogen. Die Aussicht ist der absolute Wahnsinn und man hat alles vor Ort, was man benötigt. Zudem ist man nah am Strand und selbst in der Hauptsaison, findet man immer einen schönen Platz für sich.
Diese Reise hat uns wieder einmal gezeigt, dass nichts vorhersehbar ist. Reisen ist ein Privileg. Und je länger es man nicht kann, desto mehr weiß man es wieder zu schätzen. Wir haben jeden einzelnen Moment aufgesaugt und sind unendlich dankbar, dass wir neue Kraft tanken durften.
3 Jahre sind wir nun schon gemeinsam unterwegs. Wir hoffen, dass wir noch viele solcher Erinnerungen machen und viele dieser unvergesslichen Momente zusammen erleben dürfen.